AUKTIONSHAUS KAUPP Auction 102 Decorative Art, Antiques and Paintings

Nürnberg, Johann Georg Puschner, 1730. Handkolorierte Kupferstiche, Papiermaché, Meridianring aus Messing, viersäuliges, gedrechseltes Holzgestell mit achteckigem bzw. rundemHorizontring. Erdglobus in einer Kartusche bez. «Meridianus primus per insulam Fer. quae inter Canarias occidentalissima, ductus est, à quo Parisi,, ensis 20. Gradibus, Nori,, bergensis autem 28. Grad. 40Minutis distat.». H. 30, D. 20 cm. D. (mit Halterung) 28 cm. Der Nürnberger Mathematiker, Physiker und Astronom Johann Gabriel Doppel- mayr (1677 – 1750), einer der renommiertesten Naturwissenschaftler seiner Zeit, steht als Schöpfer hinter diesem Globenpaar. Tatsächlich durfte keine natur- wissenschaftliche Sammlung von universalem Anspruch, wie eine Wunderkammer oder eine prachtvolle fürstliche Barockbibliothek, eines solchen Zweigespanns aus Erd- und Himmelsglobus entbehren. Doppelmayr hatte gegen Ende seines Studiums an der Universität zu Halle von 1700 bis 1702 eine Studienreise nach England und in die Niederlande unternommen, auf der er seine Kenntnisse in Astronomie und im Schleifen von Linsen vertiefte. Durch seine mathematischen und astronomischen Schriften, aber auch durch die Erd- und Himmelsgloben, die er in Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Johann Georg Puschner (1680 – 1749) zwischen 1718 und 1736 herausgab, erlangte er große internationale Berühmtheit. Seine wissenschaftlichen und publizistischen Leistungen wurden durch Mitgliedschaften der Royal Society in London und der Akademien von Berlin und Sankt Petersburg honoriert.  Provenienz Bibliothek des letzten Basler Fürstbischofs Franz Xaver von Neveu (1749 – 1828); nach dessen Tod übergegangen in den Privatbesitz der Familie von Neveu, Durbach. 29161/101507

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