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3008
Herbstauktionen 06.–08.12.2012
Biblia Germanica
Die Neunte Deutsche Bibel oder auch genannt die «Kobergerbibel».
Eine der attraktivsten und bedeutendsten deutschen Inkunabeln: Altkolorierte, Neunte Deutsche Bibel in zeitgenössischen Einbänden. Aus dem Besitz der Königlichen Ernst August Fideicommiss-Bibliothek.
Druck Anton Koberger, Nürnberg, Montag nach Invocavit [17. Februar] 1483.
Band/Teil I: CCXCV num. Blatt; 1 nn. weißes Blatt; Band/Teil II: 1 nn. Blatt mit handgeschriebenem Inhaltsverzeichnis; CCXCVI - CCCCCLXXXIII num. Blatt.
Zusammen = 585 (statt 586) Blatt. Es fehlt lediglich 1 weißes Vorsatzblatt. Die Bibel ist vollständig.
Zweispaltiger, 50-zeiliger Druck in gotischer Type. Überschrift mit römischer Blattnummerierung.
Satzspiegel: 31,0 x 19,0 cm. Kobergers Schrifttype war eine neue Bastarda, formal verwandt mit der oberrheinischen Buchkursive, zwischen Schwabacher und Fraktur stehend. Sie ergibt ein gut lesbares, an Handschriften erinnerndes Schriftbild. Kapitelüberschriften wurden zudem im größeren Grad einer Rundgotisch hervorgehoben.
109 zeitgenössisch kolorierte Holzschnitte (88 Teil I und 21 in Teil II), darunter 1 großer Schöpfungsholzschnitt auf Blatt V. Prächtiges, gleichmäßiges Kolorit in Rot, Blau, Grün, Ocker, Weiß und Gelb. Zwei prachtvolle Anfangsinitialen auf ziseliertem Goldgrund mit Rankenausläufern. Dutzende große sechs- bis elfzeilige, handgemalte Prachtinitialen, alternierend in Rot, Blau und Grün. Hunderte große und kleine Initialen und Lombarden alternierend in Rot, Blau und Grün, teils mit rotem oder grünem Federwerk. Weit über tausend einfarbige Lombarden in Rot, Blau oder Grün.
Der halbseitige Holzschnitt (Blatt V - Erschaffung Evas) zeigt mit dem Schöpfungsbild eine der
schönsten Illustrationen früher Bibeldrucke. Das Bild zeigt den gesamten Kosmos nach dem ptolemäischen, mittelalterlichen Weltbild: Gott der Schöpfer und Erhalter der Welt beherrscht das All. Ohne Raum- und Zeitprobleme stellt der mittelalterliche Künstler Gott einmal als den Segnenden, seinen Geist Ausgießenden, zum anderen als den Schöpfenden dar im Paradies, wo er das zunächst entstandene Androgyn (Adam) die Geschlechtlichkeit schaffend in Adam und Eva trennt. Dies wird gemeinhin als die Erschaffung der Frau aus der Rippe Adams verstanden. Weiterhin zeigt der Holzschnitt die noch vorneuzeitliche Vorstellung der Erde als Scheibe, die in dem von Untieren bevölkerten Ur-Ozean schwimmt. Darüber erhebt sich das Firmament mit den Gestirnen (Sonne, Mond, Sterne) Im (geistigen) Himmel beten die 24 Ältesten (Offb. 4,4) den allmächtigen Gott zu ihm hingewendet an. Das Vollkommenheitssymbol - der Kreis eingebettet in ein Quadrat, in ein Viereck, in das vier Winde blasen - Zeichen irdischer, aber beschränkter Vollkommenheit: Das Unendliche ist bildlich nur bedingt fasslich.
Es finden sich auch einige idealisierte Darstellungen, beispielsweise von Gottvater, der als würdiger alter Mann mit langem weißen Haar und Nimbus dargestellt wird. Moses wird aufgrund einer falschen Übersetzung von 2. Mose 34,29 als Gehörnter abgebildet.
Diese neunte von achtzehn vorlutherischen deutschen Bibeln gilt als einer der schönsten Bibeldrucke und gleichzeitig als eines von Kobergers bedeutendsten Druckwerken überhaupt.
Die Koberger-Bibel besticht durch ihre Pracht und Lebendigkeit, die sie aus den breiten querformatigen Holzschnitten schöpft sowie aus ihrer gefälligen neuen Schrift, der reichen Rubrizierung und dem schönen Kolorit.
Den Text übernahm Koberger mit einigen sprachlichen Änderungen aus der Vierten Deutschen Bibel, die 1475 von Zainer in Augsburg herausgegeben wurde. Die Holzschnitte stammen vom heute unbekannten „Meister der Kölner Bibel“ und wurden nach holländischen Vorbildern entworfen. „Die Illustrationen zur Apokalypse beeinflussten Dürers Holzschnittfolge“ (v. Arnim).
Obwohl die beiden Teile des vorliegenden Exemplars in zwei einheitlichen, für Koberger-Drucke typischen Einbänden gebunden sind, gehörten sie aus unserer Sicht ursprünglich nicht zusammen. Im Gesamteindruck unterscheiden sich die beiden Bände vor allem hinsichtlich Art und Farbgebung der Initialen und der Ausführung des Kolorits.
Kolorit: Das durchaus schöne Altkolorit (wohl zeitgenössisches Kolorit) der Holzschnitte in Teil 1 ist etwas grober ausgeführt und der Farbverlauf erscheint in den Flächen fleckiger als bei Teil 2. In Teil 2 handelt es sich eindeutig um das klassische «Koberger-Kolorit» im ausgezeichneten Zustand. Es gilt als sicher, dass die beiden Kolorite nicht von einer Hand stammen, zumal auch die Pigment- und Farbzusammensetzung unterschiedlich sind.
Initialen: Wie das Kolorit stammen auch Initialen und die Rubrizierung in Teil 2 von einer typischen Hand
des Koberger-Ateliers. Hiervon zeugen die aufwändigen und filigranen, farbig alternierenden Federwerksinitialen. In Teil 1 ist eine andere Stilistik der Initialmalerei unverkennbar. Diese erinnert eher an klassische-praktische Initialmalerei, wie sie oft in Klöstern vorgenommen wurde. Besonders interessant in diesem Band sind neben den roten und blauen Initialen die in Grün gemalten Initialen, welche sonst eher selten anzutreffen sind.
Einbände: Die Einbände der beiden hier vorliegenden Teile sind identisch. Derartige Einbände werden häufig als «Verlagseinbände» bezeichnet. Koberger hatte natürlich keine eigene Buchbinderei, aber er reichte die gedruckten Bogen an selbstständige Nürnberger Buchbindereien weiter, welche in einem absolut einheitlichen Stil arbeiten mussten.
Zwei original gotische Prachteinbände (sogenannte «Koberger-Verleger-Einbände»). Blindgeprägtes Kalbseder über massive Holzdeckel. Die Vorderdeckel mit 2 Rahmen mit Rosettenstempel, Laubstab und Blattwerkstempel mit mehreren Blüten; Mittelfeld mit Rautenranke; Rückdeckel abweichend mit 2 Rahmen mit Rosettenstempel, Laubstab und Greifstempel. Mittelfeld mit rechteckig umrandetem Doppeladlerstempel. Vier echte Bünde. Je 10 originale, gestrichene und ziselierte Metallbeschläge (8 Eckbeschläge und 2 Mittelbuckel). 4 komplette, intakte Metallschließen. Blindgeprägte Titelprägungen oben auf den Vorderdeckeln (Teil I mit nicht passendem Deckeltitel «Tertia pars trze», Teil II mit passendem Titel «Ander taill der Bibel»). Großfolio, 2 Bände, jeweils 41,5 x 29,0 x 10,0 cm.
Bei den vorliegenden Einbänden lassen sich die Stempel der Rosette, des Greifen und des Laubstabs dem Schedel-Meister zuordnen, der überwiegend für die Gelehrtenbibliothek Hartmann Schedels Einbände anfertigte (vgl. Schunke/Rabenau 11, 205; Kyriss 11. Tafelband 117).
Sehr guter, weitgehend originaler Zustand der Einbände. Buchblock und Bindungen fest und stabil. Deckel nur leicht berieben und mit min. Gebrauchsspuren. Band I um 1900 neu aufgebunden und mit erneuertem fliegenden Vorsatzblatt. Hierbei der Rücken im Stil der Zeit fachgerecht erneuert. Zwei Schließbänder erneuert.
Sehr guter Originalzustand. Festes Bütten, kräftiger Druck und kräftiges, leuchtendes Kolorit.
Vorwiegend sauberes und äußerst breitrandiges Exemplar. Einige Blatt im oberen Rand schwach wasserrandig. Blatt CCXCI am rechten Rand stärker wasserrandig. Einzelne wenige Blätter gebräunt.
Band I: Erste 5 Blatt in Band I fachgerecht im Falz restauriert bzw. kaum sichtbar neu angerändert. Folgeseiten bis Blatt 65 mit kleineren Restaurierungen im unteren Bug. Satzspiegel ist hiervon nicht betroffen. Blatt LXXXVIII mit kleiner restaurierter Fehlstelle im Randbereich und hierdurch braunfleckig. Die ersten Holzschnitte partiell berieben. Letzte Lage neu eingehangen und mit kleinem Wurmloch im oberen Rand. Keinerlei Textverluste, Ausrisse oder Fehlstellen.
Band II: Ausgezeichneter Originalzustand. Blatt I schwach fingerfleckig. Erste Lage neu eingehangen. Keine Textverluste, Ausrisse oder Fehlstellen.
Literatur: Hain 3137; GW4303; BMC II, 424; Goff B-632; Schreiber 3461; Schramm XVII, S.3 & 8; Proctor 2028; Eichenberger/Wendland 91ff.; Murray 63.
Provenienz: Königliche Ernst August Fideicommiss-Bibliothek, Schloss Cumberland, Gmunden (OÖ). Erworben im Jahr 1937 bei: Antiquariat Karl W. Hiersemann. Karl Wilhelm Hiersemann (1854 - 1928) war ein bedeutender deutscher Antiquar und Verleger. Im gedruckten Katalog der Ernst August Fideicommiss-Bibliothek (Band 11, S. 604 f.) sind zwei Exemplare der Neunten Deutschen Bibel verzeichnet, von denen eines mit dem hier vorliegenden Exemplar identisch ist. 1971: Verkauf der Ernst August Fideicommiss-Bibliothek bei Hauswedell & Nolte, Hamburg Erwerber: Dr. Alexander Schippan (1889 ? - 1975), Aachener Tuchfabrikant und Bibliophiler (Eingeklebtes Besitzerschild auf dem Spiegel).

english The Ninth German Bible or also known as the «Kobergerbibel». Printer Anton Koberger, Nuremberg, «Montag nach Invocavit» [17th February] 1483. Vol./part I: CCXCV no. pages; 1 unnumbered blank page; Vol./part II: 1 unnumbered page with hand written index; CCXCVI - CCCCCLXXXIII no. pages. 585 of 586 pages. One flyleaf missing. Double column, 50 lines in gothic type. Titles with roman numbering. Two original gothic bindings. 41,5 x 29,0 x 10,0 cm. Very good, largely original condition, minor signs of use. Partially rebound and restored circa 1900. Literature: Hain 3137; GW4303; BMC II, 424; Goff B-632; Schreiber 3461; Schramm XVII, S.3 & 8; Proctor 2028; Eichenberger/Wendland 91ff.; Murray 63. Provenance: Königliche Ernst August Fideicommiss-Bibliothek, castle Cumberland, Gmunden (OÖ). Bought 1937 at: Antiquariat Karl W. Hiersemann; Dr. Alexander Schippan (1889 ? - 1975).
 

Zuschlag: 65000,- EUR
(Limit: 45000,- EUR)