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Frühjahrsauktion 10.–12.05.2007
Spitzweg, Carl
1808 München - 1885 ebd.
Öl/Holz. «Der Alchemist». In einem dämmrigen Raum ein älterer Herr im Morgenmantel, sich zu einer großen Kristallkugel vorbeugend. U.r. monogr. mit S im Rhombus. Rest. H. 38,5, B. 41,5 cm. Vergoldeter Prunkrahmen (min. best.).
Zu diesem Werk liegt eine aktuelle Dokumentation des Spitzweg-Gutachters Prof. Dr. Siegfried Wichmann vor. Darin heißt es:
«Ein von Carl Spitzweg oft wiederholtes Standardbild, das die Schar der Apotheker und Chemiker immer erfreute.
Beachtlich ist, dass es sich um das erste Bild aus dieser Bildgruppe handelt. Aufgrund dessen konnte bei der Erstellung der vorliegenden Dokumentation auch auf die Destilliertechniken eingegangen werden, die Spitzweg als werdender Apotheker gründlich erlernte, sodass eine Art Zauber von der Thematik ausgeht, die Spitzweg auch als eine solche verstand.
Bei aller stimmungshaften Schilderung des chemischen Vorgangs ist es für Spitzweg eine Erinnerung, von der er sich nicht so leicht befreien konnte, es hat dadurch etwas Bekenntnishaftes der vergangenen Sturm- und Drangzeit.
Betrachten wir die Gemälde des frühen Schaffens von Carl Spitzweg, so wird uns auffallen, dass sie zeichnerisch und von der Linie her sehr stark gebunden sind, das heißt, die Figuren erscheinen fast silhouettenhaft, oder aber sie werden im Vordergrund groß aufgebaut. Wir rechnen die Frühzeit vom Beginn der dreißiger Jahre bis etwa 1848/50. In dieser Zeit lassen sich die gleichen Merkmale verfolgen und nachweisen. Zum Beispiel wählt Spitzweg für seinen ‹Armen Poeten› eine Figur, die er groß auf einer Art Bühne aufbaut, um sie dem Betrachter nahe zu bringen. Der arme Poet sitzt beziehungsweise liegt auf seinem Lager, und wir sehen ihn vom Profil her. Er füllt gleichsam die Vordergrundbühne aus. Auffällig ist, dass Spitzweg, der ein leidenschaftlicher Theaterspieler war und in vielen Laienspielen mitwirkte, so etwas wie eine Regie verfolgt.
Alle Objekte, die er darstellt, sind klar und können vom Betrachter auch dementsprechend abgelesen werden. Viele der inhaltlichen Hinweise kennen wir heute nicht mehr - sie waren aber der Zeit geläufig. Die Bücher, die der arme Poet vor sich liegen hat, sind bekannte Dichtertraktate, und auch die Mode - der Zylinder, die Stiefel - entspricht der Zeit. Ebenso der Schlafrock und die Schlafmütze, denn die Revolutionäre des 19. Jahrhunderts trugen die Zipfelmütze. Diese konnte, als ein Utensil der Nachtzeit, nicht verboten werden.
Carl Spitzweg hat in der Frühzeit viel gezeichnet. Die Figuren sind durch Konturen scharf begrenzt. Sie sind gleichzeitig umrandet mit klarlinigen Abmessungen. Das führt dazu, dass die frühen Malereien auch die Farben eingrenzen. Die großen Figuren sind oftmals farbig gehalten, die Schürzen der Mädchen, die verschiedenen Kleidungen der Priester als schwarze Silhouette. Hinzu kommt die Umgebung der Natur, die klarsichtig im Vordergrund steht, so der Rosenstock, oder aber beim ‹Blumenfreund› die Gießkanne. Spitzweg bemüht sich in seiner Frühzeit, alle Gegenstände und Objekte auf den einfachsten Nenner zu bringen, um die Bildzeichen dem Betrachter uneingeschränkt und klar mitzuteilen. Damit ist auch eine Volkstümlichkeit verbunden, denn jeder konnte für sich die Bildstimmung erkennen und sie auch für sich deuten. Dass er diese Klarheit schaffen konnte, hängt damit zusammen, dass er auch schon in der Frühzeit Hunderte von Skizzenbüchern anfertigte und mit großem Fleiß am Detail arbeitete.
Wichtig war auch die Auffassung der Physiognomie in der Frühzeit. Auch daran hatte der Maler eigenständig und sehr intensiv gearbeitet. Wir erkennen bei den Mönchen und Einsiedlern die mimische Spur, das heißt die Gesichtsveränderungen, wie sie sich in einem bestimmten Augenblick verhalten. Oder aber wir erleben bei dem älteren Mann, der über den glitschigen Steg wandert, das Entsetzen darüber, dass er nun außer Tritt kommt. Die Figur wird abgehoben vom Hintergrund. Damit wirkt sie noch stärker auf den Betrachter.
Diese Elemente der Frühzeit werden immer wieder mit der Bühne konfrontiert, die Spitzweg aufbaut und teilweise sogar nach der Goldoni-Oper, die er in Venedig zum ersten Mal erlebt und dann des öfteren in Italien sieht, inszeniert. Es werden die burlesken Vorgänge des Volkstheaters unmittelbar in die Situation der Bildkomposition eingefügt. Auch die beginnende Reifezeit arbeitet mit diesen Mitteln, indem die Fensteröffnungen mit Gestalten, die man deutlich sieht, besetzt werden. Die Vielfalt der ausgeleuchteten Situation und dass er wie mit einem Spot, einer hellen Lampe, den Vordergrund ausleuchtet, ist ebenfalls ein Merkmal der Frühzeit.»
Prof. Dr. Wichmann ordnet dieses Werk als um 1837 entstanden ein, somit sei es das früheste aus der Gruppe der Alchimistenbilder.

Lit.: AKL, Thieme-Becker.
 

Zuschlag: 150000,- EUR
(Limit: 90000,- EUR)