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Zuckmayer, Carl
1896 - 1977.
Deutscher Schriftsteller. L.S. «Dein Zuck», mit eigenh. Ergänzungen in Bleistift, Chardonne 6.VII.1956. Ein Einzelblatt 4°, die Vorderseite beschrieben. Mit gedrucktem Briefkopf.
An seine Sekretärin Hella Jacobowski in Darmstadt über eine Fehde, in Zusammenhang wohl mit der Aufführung eines seiner Theaterstücke:
«…Oh No. Seit nun das Buch von Neumann da ist halte ich es gar nicht mehr fuer noetig, als Ringrichter beim Start zu sein, zumal Misch ja (alles in allem) vernuenftig reagiert. Ich hielte das sogar fuer ganz falsch, sie kaemen dann garnicht miteinander ins Gespraech, Jeder wuerde nur versuchen, dass ich seinen Standpunkt teile und bekraeftige, damit der andere Ja sagen muss. Das waere ganz falsch und ich denke auch nicht daran, mich - meine kostbare Arbeitszeit zerreissend - in diese Situation zu begeben die ich nicht mehr fuer produktiv halte. Jetzt muessen diese Beiden sich erst ohne mich zusammen raufen, dabei bleibt es von mir aus. Beiliegend meine letzten Copies in der Sache. Zum Abschluss der Arbeit muss ich auf alle Faelle hin - auch zu den definitiven Theaterdispositionen. Aber zweimal - jetzt vielleicht erst nach Berlin und in 3 Wochen wieder nach Muenchen - ausgeschlossen. Haette auch gar keinen Sinn. Ich teile mich jetzt so ein, dass ich in der letzten Juliwoche und ersten Augusttagen zur Verfuegung stehe, und kann das dann nicht mehr aendern [...] ich bin entschlossen auch in der Beziehung jetzt eine ,Neuordnung' in mein Leben zu bringen, weniger Konzilianz, mehr Konzentration aufs Wesentliche. Mir kommts jetzt nur auf grosse Arbeit an - ich bin zum Rande voll - es muss kochen. Und die Ausredenwirtschaft hat keinen Sinn - die Zersplitterung noch weniger. Von jetzt ab wird gelebt wie ein Schriftsteller und nicht wie ein Weinreisender; prost…»
German writer. L.S. «Dein Zuck», with personal additions in pencil, Chardonne 6.VII.1956. One single sheet 4°. With large printed letterhead. Addressed to his secretary Hella Jacobowski in Darmstadt.