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Spätgotische Madonna im «Weichen Stil» mit Jesuskind und Zepter
Wohl Frankreich oder Böhmen um 1400 oder später. Holz, halbrund geschnitzt, rückseitig gehöhlt, polychrom gefasst und partiell vergoldet. Gekrönte Muttergottes, sogenannte «Schöne Madonna» mit wallendem Haar, ausladenden Schüsselfalten, einem Zepter in der rechten Hand und dem Jesuskind mit einer Weltenkugel in der Linken.
H. (mit Sockel)
Unter anderem vom glanzvollen Hof Kaiser Karls IV. (1346 - 1378) in Prag ausgehend erblühte der «Weiche Stil» um 1400 in ganz Europa, weshalb man bei diesem Ländergrenzen übergreifenden Stilverhalten auch von der «Internationalen Gotik» spricht. Die Skulpturen dieses Stils zeichnen sich durch elegant gelängte Proportionen, einen sanften, gefälligen s-förmigen Schwung in der Körperhaltung, raffinierte, überbordende Faltenkaskaden, ein anmutig geneigtes Haupt und einen lieblichen Gesichtsausdruck mit einem dezenten Lächeln aus. Die Gesichter der Madonnen mit kleinem Mund, schmalem Nasenrücken, hoher Stirn und zurückgelegtem, welligem Haar entsprechen dem höfischen Schönheitsideal der Zeit, weshalb sich der Begriff «Schöne Madonnen» etabliert hat.
Zustandsbericht