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2044
Zille, Heinrich
1858 Radeburg - 1929 Berlin.
Porträt der jungen Marga Behrends.
Um 1925. Kohle auf geripptem, chamoisfarbenem Papier. Mitte u. sign. Verso auf der Rahmenrückwand von fremder Hand bez. «Marga (Behrens [sic] ‹Tiller-Girls›) Berlin 1925».
H. 28,
«Marga Behrends (Geb. 1907). ‹Sobald ich das Publikum sehe, komme ich mir wie ein junges Mädchen vor›. Ein Bild von Heinrich Zille aus den zwanziger Jahren: eine sehr junge Frau lehnt an einem Auto in der Friedrichstraße. Um sie herum andere Frauen, Revue-Tänzerinnen und Prostituierte. In ihrer Pause essen sie Kartoffelpuffer und unterhalten sich. Jemand fotografiert die junge Frau, als sie von Zille gemalt wird, und bald ziert sie als Model einer Kosmetikreklame die Litfasssäulen Berlins.
Ihr Vater ist Sittenpolizist, Spitzname ‹Bulle Emil›; selbstverständlich hätte er Einwände gehabt gegen diesen Tingeltangel. Also nahm sie den Tanzunterricht heimlich. Ebenso heimlich bewarb sie sich im Admiralspalast, dem neu eröffneten Revuetheater, als ‹Tillergirl›. ‹Ich hab mich richtig aufgedrängt›, erzählt sie später, und offenbar passte der laute Charme der hübschen Göre ins Konzept. Auch ohne Genehmigung der Eltern wurde sie als Revuetänzerin engagiert. [...]
Im Jahr 2006 tritt sie als letztes Tillergirl bei der Wiedereröffnung des Admiralspalasts, ihrem ‹Admi›, auf. Sie singt ein selbst gedichtetes Lied: ‹Frauen haben keine Seele, lasst euch nicht mit ihnen ein, alle Männer sind Kamele und fallen immer wieder rein!›» aus: Candida Splett, Berliner Tagesspiegel, 24.06.2010.
Provenienz: Privatbesitz Wiesbaden.
Zustandsbericht