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1093
Cartier Brosche «Tutti Frutti» mit Saphiren, Rubinen, Smaragden und Diamanten
London nach 1924. GG
H. 2,2,
«Tutti Frutti» - ein nobler Ausdruck für Obstsalat - steht für die farbenfrohen Farbsteinkreationen, die Cartier von 1924 bis Ende der 30er Jahre in unterschiedlichen Variationen schuf. Inspirieren ließ sich der 1889 in Paris gegründete Juwelier von gravierten Edelsteinen, die er in den 1920er Jahren in Indien kennen gelernt hatte. Man kann geradezu von einem Kulturaustausch sprechen, denn während Cartier für zahlreiche indische Maharadschas prächtige Edelsteingeschmeide im angesagten Art Déco-Stil neu fasste, importierte es zugleich aus Indien die Kunst der Steingravur in Verbindung mit Formen des Mogulstils. Auf Ketten, Armbändern, Broschen, Ohrringen, aber auch Dekorationsobjekten wurden plastisch geschnittene Steine nun in floralen Kompositionen verwendet.
Welchen Erfolg der «Tutti Frutti»-Stil in den Roaring Twenties bereits hatte, zeigen Aufträge der anspruchsvollsten Schmucksammlerinnen und Modeikonen wie Mrs Cole Porter, Daisy Fellowes oder Mrs W.K. Vanderbilt.
Während sich der Ausdruck «Tutti Frutti» erst in den 1970er Jahren etablierte, wurden die Arbeiten, die klassischerweise aus einer Auswahl von Rubinen, Saphiren und Smaragden bestehen, ursprünglich schlicht als «pierres de couleur» (Farbsteine) bzw. «multigem» (mit mehreren Edelsteinen) bezeichnet. Cartier, das neben der Pariser Zentrale in der Rue de la Paix, seit 1902 auch in London und 1909 in New York bereits Filialen eröffnet hatte, die eigenständige Kreationen im Rahmen der Schmucklinien des Hauses fertigten, gelang es durch eine Ausgewogenheit der Farbkombinationen verbunden mit einem Hauch Exotismus einen einzigartigen, bis heute unverkennbaren Cartier-Stil zu prägen.
Wir danken dem Cartier Client Relations Centre, für die freundlichen Hinweise via
Literatur: Judy Rudoe, Cartier
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