Review |
All auctions | ||
Record bids of all auctions | ||
Survey of artists |
Matches: 20/1237 back | overview | continue | send e-mail
4417
Spitzweg, Carl
1808 München - 1885 ebd.
«Die Großmutter (the grandmother)». Oil on canvas, relined. Unsigned. Verso auction notes, as well as remnants of several old seals. Restored.
Expert report: Prof. Dr. Siegfried Wichmann, Starnberg, 01.05.2007.
Literature: Siegfried Wichmann, Die frühesten Spitzwegbilder, München 1999,
Catalogue raisonné: Wichmann 1.
1808 München - 1885 ebd.
«Die Großmutter». Öl auf Leinwand, doubliert. Unsign. Verso Auktionsvermerke sowie Reste mehrerer alter Siegel. Altrest.
H. 41,3,
Dokumentation: Prof. Dr. Siegfried Wichmann, Starnberg, 01.05.2007: Das hervorragend gelungene Bildnis der Großmutter ist nicht nur bedeutsam für die Malerei der Spitzweg'schen Frühzeit, sondern gleichzeitig gibt uns die neue Forschung über diese Großmutter, Maria Anna Spitzweg, einen bedeutsamen Einblick in die Spitzweg-Familie. Die Familie war immer eine bedeutsame Posthalterfamilie, die sich bis in das
«Das Brustbild zeigt die Großmutter in Frontalansicht. Sie trägt einen Kelim als Schulterumhang, eine vierfache Perlenkette und eine weiße plissierte Haube. Der Hintergrund ist dunkelnussbraun. Das Bild stammt aus dem Besitz von Otto Spitzweg [...]. Es handelt sich bei der Dargestellten um Spitzwegs Großmutter Maria Anna Spitzweg. Die Maltechnik und die Zeichnung decken sich mit einigen gesicherten Porträtdarstellungen Spitzwegs aus der Zeit um 1830.»
Prof. Dr. Wichmann korrigiert das Entstehungsdatum aus dem Werkverzeichnis von 1830 auf 1823 aufgrund neuer genealogischer Hinweise aus den frühen Tagebüchern um 1822, die 2002 aufgefunden wurden.
«Dass Carl Spitzweg von seiner Großmutter ein Portrait schuf, gilt als eine Auszeichnung, er wollte sie nicht in die Vergänglichkeit entlassen. Spitzweg sagte, ‹Sie (die Großmutter) sei nicht alltäglich›; ‹Sie wollte so gesehen sein, wie sie es wollte›. Carl, ihr Enkelsohn, erfasste sie und erlebte sie. Die Großmutter ging auf den Vorschlag portraitiert zu werden ein, sie stellte sich dem Betrachter zur Schau in einer Haltung, die sie für würdig hielt. Spitzweg sah sich für die Portraitierte verantwortlich und gab ihr die Haltung, die der junge Enkelsohn in vielen Gesprächen mit ihr erfahren hatte. Sie war für ihn der lebendige, unvergessliche Mensch, den er bewahren wollte. [...]
Gewiss zeigt diese alte Frau ergreifende Züge: die Eigenhaltung und Eigenbewegung sind bestimmt durch das Vertrauen in den jungen Maler, ihren geliebten Enkelsohn.»
Literatur: Siegfried Wichmann, Die frühesten Spitzwegbilder, München 1999, S.
Werkverzeichnis: Wichmann 1.